Von Freitag, 13. bis Samstag, 14. Juni fand an der Schärdinger Innlände der diesjährige Landes-Wasserwehrleistungsbewerb statt, ein Bewerb der sicherlich in die Geschichte eingehen wird.

Bei traumhaftem Wetter verwandelte sich die Schärdinger Innlände zu einem tollen Bewerbsgelände. Dies ist insbesondere den Vorbereitungsarbeiten aller Kameraden der Feuerwehr Schärding zu verdanken, wozu die Planungsphase bereits vor über einem Jahr und die Aufbauarbeiten eine Woche zuvor begonnen haben.

Exakt um 9 Uhr wurde der 63. Oö. Landes-Wasserwehrleistungsbewerb am Freitag, den 13. Juni mit der ersten Zillenbesatzung „Schärding 1“ offiziell eröffnet. Bei einem konstanten Wasserstand von 3,90 m waren an beiden Bewerbstagen für alle 1.050 Zillenbesatzungen absolut faire Bedingungen vorzufinden. Trotz der eher ruhigen Wasserführung boten gerade die Schlüsselstellen, wie z.B. die Durchfahrt der Alten Innbrücke oder die Umrundung der „Klosterinsel“ in Neuhaus am Inn, eine große Herausforderung für sämtliche Bewerbsteilnehmer. Insgesamt gab es vier unterschiedliche Streckenführungen, die in Zusammenarbeit mit dem Oö. Landes-Feuerwehrverband - insbesondere dem Bewerbsleiter E-ABI Walter Heubusch und seinen Stellvertretern - gemeinsam gestaltet und umgesetzt wurden.

Den 382 Bronze-, 301 Silber- sowie 367 Einer-Zillenbesatzungen wurde an beiden Bewerbstagen eine absolute Spitzenleistung abverlangt, bei der eine Kombination aus Geschicklichkeit und Ausdauer gefragt waren. Aufgrund der Unberechenbarkeit des Inn hieß es für manch eine Zillenbesatzung “Mann über Bord”, wobei sich glücklicherweise niemand eine Verletzung zuzog. In Anbetracht der sommerlich heißen Temperaturen führte der Fall in den 16 ° C kühlen Inn zu einem erfrischenden Happy End.

Erwähnenswert ist hierbei, dass auch zahlreiche Zillenbesatzungen über die Landesgrenzen hinaus an den Disziplinen teilgenommen haben. Es kamen Gäste aus Niederösterreich, Salzburg, der Steiermark und Bayern in die Stadt Schärding.

Eine besondere Freude bereitete den Feuerwehrkameraden das hohe Interesse der Bevölkerung, welche sich selbst ein Bild von den dargebotenen Meisterleistungen jedes Einzelnen machen konnten. Auch das eigens aufgebaute Festzelt, rund um den Bewerb für das leibliche Wohl sorgte, war am Freitagabend während des Live-Auftritts der Band “RoadSbuam” ebenso gut besucht.

An beiden Bewerbstagen zählten auch Ehrengäste, wie Feuerwehrlandesrätin Michaela Langer-Weninger und Landesrat Michael Lindner zu den Besuchern an der Schärdinger Innlände.

„Unsere Wasserwehren nehmen eine besondere Stellung im Feuerwehrwesen ein: Sie retten dort, wo kein motorisiertes Fahrzeug hinkommt – unter extremen Bedingungen und mit großem körperlichem Einsatz. Der Landes-Wasserwehrleistungsbewerb zeigt eindrucksvoll, wie fordernd der Einsatz im schweren Wasser ist – körperlich wie konditionell. Ohne intensive Ausbildung und laufendes Training wäre das nicht möglich. Mein Dank gilt allen, die sich dieser herausfordernden Disziplin verschrieben haben und damit neben der Sicherheit zu Lande auch für Sicherheit zu Wasser sorgen“, betont Feuerwehr-Landesrätin Michaela Langer-Weninger.

Von Feuerwehrseite erwies auch der Präsident des österreichischen Bundesfeuerwehrverbandes und oberösterreichischer Landesfeuerkommandant Robert Mayer den 1.050 Zillenbesatzungen seine Ehre.

In seiner Abschlussrede zum WLA spann FPräs Robert Mayer den Bogen vom Beweb zur Einsatzsituation: “Ich möchte heute allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern herzlich gratulieren. Die Bedingungen waren fordernd, doch das intensive Training für diesen Bewerb ist ein wertvoller Beitrag zur Einsatzvorbereitung. Denn geübt wird nicht nur für den Bewerb, sondern für den Ernstfall – und der ist selten einfach. Die Ereignisse im letzten Jahr in Niederösterreich haben erneut gezeigt, welche Zerstörungskraft Wasser haben kann. Darauf müssen wir vorbereitet sein. Die Zille, oft unterschätzt, kann in solchen Situationen über Leben und Tod entscheiden. Deshalb möchte ich allen ein großes Danke sagen, die sich auf den Notfall, die Katastrophe so intensiv vorbereiten.”

Der Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Schärding Markus Furtner zog resümierend Bilanz: “Ein unvergesslicher Bewerb ist zu Ende, woran jeder Einzelne meines Teams in allen Bereichen, als auch das Team und der Bewerterstab des Landes, die umliegenden Feuerwehren, das Abschnitts- und Bezirkskommando, die befreundeten Einsatzorganisationen eine hervorragende Arbeit geleistet haben und zum gemeinsamen Gelingen beigetragen haben. Nicht unerwähnt darf die gute Zusammenarbeit mit der Stadtgemeinde und der Landesgartenschau bleiben.”

Für die Umsetzung des eigentlichen Bewerbs ist die Bewerbsleitung zuständig. “Wir greifen auf eine erfahrenes Bewerterteam und die Mannschaft des Landes-Feuerwehrverbandes zu und stellen so mehr als 100 Personen zur Abwicklung des Bewerbs. Ein fairer Wettkampf ist unser Ziel und das konnte 2025 wieder so umgesetzt werden“, so Bewerbsleiter Walter Heubusch, der von seinen Stellvertretern Bernhard Wotschitzky und Stefan Dierneder unterstützt wird.

Ein besonderer Dank gilt auch der Gemeinde Neuhaus am Inn, welche eine unkomplizierte Parkmöglichkeit für alle Bewerbsteilnehmer bereitgestellt hat.

Die Stadt Schärding war bemüht, ein guter Gastgeber zu sein, was ihr auch gelang. „Ich gratuliere allen Teilnehmern zu den tollen Leistungen – gerade wir in Schärding wissen sehr gut, wie wertvoll gut ausgebildete Zillenfahrer im Einsatzfall sind. Der Bewerb stellt auch eine der größten Rahmenprogrammveranstaltungen der Oö. Landesgartenschau INNsGRÜN dar und ich bedanke mich bei allen, die in der Vorbereitung und Umsetzung der Veranstaltung beteiligt waren, allen voran natürlich meiner Feuerwehr Schärding“, so Bürgermeister Günter Streicher.

Gerade die Schlussveranstaltung am Schärdinger Stadtplatz bot einen besonderen Abschluss des 63. Oö Landes-Wasserwehrleistungsbewerbs, wozu alle Zillenbesatzungen entlang der Silberzeile Aufstellung nahmen. Hierbei wurden die besten Zillenfahrer auf die Bühne geholt und entsprechend geehrt.

Die Mannschaftswertung konnte die Feuerwehr Dietach für sich entscheiden, vor St. Peter am Hart und Landshaag. Als Siegerpreis gab es ein vom Schärdinger Wasserwehr-Gruppenkommandanten Wolfang Rakaseder aus Schwemmholz geschnitztes Kunstwerk.

In unseren Reihen möchten wir besonders den beiden Gewinnern in der Einer-Wertung Martin Haas (Bronze A) und Wolfgang Rakaseder (Bronze B), sowie der Besatzung Christian Köck und Florian Reidinger zum 3. Platz (Silber A) und 5. Platz (Bronze A), gratulieren. Florian Reidinger war auch im Einer erfolgreich und belegte den 4. Platz. Die Belegung des 6. Platzes in der Mannschaftswertung beweist das Können unserer Schärdinger Zillenfahrer. Auch haben folgende 7 Kameraden im Rahmen des Bewerbs ein Leistungsabzeichen errungen – Gratulation auch dazu!

Bronze:

  • Severin Gerauer
  • Paul Kohlbauer
  • Leon Schätzl
  • Hans-Peter Diebetsberger
  • Marc Gratz

Silber

  • Christoph Wölflingseder
  • Lasse Klein