330 Mal hieß es im abgelaufenen Jahr 2020 „Einsatz für die FF Schärding“. Es waren dabei 303 technische Einsätze und 27 Brandeinsätze, wo die Bevölkerung Hilfe gebraucht hat. Das allgemeine Einsatzgeschehen ist wegen der Coronakrise zurückgegangen, der dennoch 65 %ige Anstieg ist auf das Hochwasserereignis und die Hilfstätigkeiten der Coronakrise zurückzuführen. 9 Menschen und 4 Tiere wurden bei den gesamten Einsätzen gerettet oder aus misslichen Lagen befreit.

„Mein Dank gilt hier jedem einzelnen Kameraden, der einen Beitrag zum „Funktionieren“ des Systems „Feuerwehr Schärding“ beigetragen hat. Wertvolle Unterstützung haben wir im abgelaufenen Jahr auch wieder von der Stadtpolitik unter Bürgermeister Franz Angerer bekommen, von den übergeordneten Feuerwehrdienststellen, von Behörden und befreundeten Einsatzorganisationen und natürlich der Wirtschaft“, freut sich Feuerwehrkommandant Markus Furtner über die reibungslose Zusammenarbeit auf allen Ebenen.

Corona hat auch im Feuerwehrwesen das Jahr bestimmt!
Wie in allen Bereichen, hat auch im Feuerwehrwesen die Coronakrise die größte Herausforderung im Jahr 2020 dargestellt. Es galt den Einsatzbetrieb immer aufrecht zu halten, was uns glücklicherweise gelungen ist. „Es waren immer schwierige Entscheidungen – welche Tätigkeiten sind unerlässlich und systemrelevant und welche Punkte können wie gesichert abgehalten oder verschoben werden“, so Feuerwehrkommandant Markus Furtner. 30 Einsätze hatten mit der Bewältigung der Coronakrise zu tun, es waren hauptsächlich Transportaufgaben, aber auch die Unterstützung bei den Massentestungen im Dezember oder die Hilfe bei der Installation der Grenzkontrollen.

Feuerwehrwahl im März
Im März wurde – weil Michael Hutterer im Vorjahr zum stellvertretenden Landes-Feuerwehrkommandanten gewählt wurde – Markus Furtner in der FF Schärding zu Hutterers Nachfolger gewählt. Zum neuen 2. Stellvertreter wurde Franz Haas gewählt, welcher auch als Zugskommandant im 1. Löschzug fungiert. Knapp 20 Jahre hatte Hutterer die Geschicke der Schärdinger Feuerwehr zum Wohle der Bevölkerung geleitet und ist natürlich trotz seiner neuen Funktion mit Feuereifer in Schärding bei Einsätzen, Übungen und sonstigen Anlässen dabei. 

Hochwasser im Sommer
Anfang August – der Höchststand von 729 cm wurde am 5. August um 00:45 Uhr erreicht – band ein Hochwasser alle Einsatzkräfte und auch unterstützende Feuerwehren aus der Nachbarschaft. 21 Objekte wurden geflutet, glücklicherweise waren keine Wohnräume betroffen. Der Hochwasserschutz in der Altstadt verhinderte das Eindringen von Wasser in 15 Häuser. Auch das grenz- und gemeindeübergreifende Katastrophenschutzlager mit seinem Sandsackmanagement wurde erstmals im Einsatz auf seine Praxistauglichkeit getestet und hat diesen Test bestens bestanden. Rund 2.500 Sandsäcke wurden so in die betroffenen Gemeinden ausgeliefert. Als sehr aufwändig stellten sich wie bei allen Hochwasserereignissen die Reinigungsarbeiten im Anschluss heraus. Mehrere Tage dauerte der Kampf gegen die Schlammmassen.

Ausbildungsbetrieb
Der für den Einsatzerfolg wesentliche Ausbildungsbetrieb war 2020 natürlich stark eingeschränkt. Die mehrmals wöchentlich stattfindenden Übungen wurden je nach aktueller Gesetzeslage – aber immer mit dem Blick auf die Aufrechterhaltung der Einsatzbereitschaft – durchgeführt. Das Tragen des Mund- und Nasenschutzes war selbstverständlich für alle Kameraden. Während des ersten Lockdowns wurden Ausbildungen auch online durchgeführt. Im September konnten 14 Kameraden das Abzeichen für Technische Hilfeleistung absolvieren.

Jugendarbeit
Im Bereich der Jugendarbeit fielen leider auch zahlreiche Übungen aus. Das üblicherweise große Jugendlager von 6 oberösterreichischen Bezirken wurde abgesagt, unsere Jungs vergnügten sich als kleine Entschädigung bei zwei Zeltnächten am Union-Gelände. Auch hier wurden die beiden Tage nach größtmöglichen Sicherheitsvorkehrungen durchgeführt. Trotz Corona konnten zahlreiche Ausbildungen abgehalten werden, auch an den Erprobungen, dem Wissenstest und dem Feuerwehrjugendleistungsabzeichen in Gold haben sich die Jungs der FF Schärding beteiligt.

Geräte, Fahrzeuge & Verwaltungsbetrieb
Zwei wesentliche Neuerungen gab es im Bereich der Ausstattung. Ein neues Einsatzboot wurde vom Landes-Feuerwehrkommando als Ersatz für das Schlauchboot nach Schärding verlagert und das Kommandofahrzeug konnte ausgetauscht werden. Der laufende Instandhaltungsaufwand wurde auch 2020 wieder mehr. Im Bereich der Verwaltung kam hinzu, dass in vielen Wochen Sitzungen und Besprechungen nur online abgehalten werden konnten. Dazu wurde das Programm MS-Teams eingeführt. „MS-Teams ist eine gute Unterstützung für uns und mit unserem Zugskommandanten Martin Pils haben wir jemand, der hier viel Know-how hat und die Einführung vorgenommen hat“, so Feuerwehrkommandant Markus Furtner.

Ausblick
Aktuell stehen wir in den Startlöchern für die zweite Massentestreihe, wo wir im Bereich der Logistik wieder eine Rolle übernehmen werden. Auch die Rückstände im Bereich der Ausbildung sollten zügig aufgeholt werden und wir hoffen hier sehr auf eine rasche Besserung der Situation. Ob die geplante Fahrzeugsegnung mit dem Tag der offenen Tür im Herbst über die Bühne gehen kann und ob die Abhaltung sinnvoll und verantwortbar ist, wird sich vermutlich erst im Frühsommer zeigen.